Jobsuche HH
Wenn die die Zeitung aufblättere und hinter dem Wirtschaftsteil die vielen Stellenanzeige sehen, bin ich jedes Mal sehr erstaunt. So viele Jobs, so viele Stellen, so viel Arbeit, so viel Fluktuation. Meine Lieblingszeitung ist das die FAS (die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) und die freien Stellen dort betreffen meist nicht Hamburg und sind überwiegend für höher qualifizierte Arbeitsuchende und nicht für Hafenarbeiter. Dennoch: Es ist ganz schön was los auf dem Jobmarkt in Deutschland. Und wie sieht die Jobsuche in Hamburg aus?
An dieser Stelle weisen wir regelmäßig auf Jobbörsen, Jobmessen und Aktion in Sachen Ausbildung, Fort- und Weiterbildung hin. Sofern uns das bekannt wird. Ich erinnere noch aus meiner Jugend, wie schwierig es war einen guten Job zu finden. Daran wird sich auch heute nichts geändert haben, denn es geht nicht primär um die Anzahl der freien Stellen oder um die Möglichkeiten, sondern viel mehr darum, etwas geeignetes zu finden. Etwas, das ich gern tue, etwas, das Sinn macht, sinnvolle Arbeit.
In Zeiten des Internets ist das etwas einfacher geworden. Vor allem, einen Überblick zu bekommen, was es alles gibt. Schau doch einfach mal bei Stepstone nach. Da gibt es sehr viele Jobs und man kann sogar einen Job-Agent abonnieren, der einem regelmäßig interessante Stellen mailt. Information, wissen, was man ungefähr will – und kann – und eine grobe Übersicht über den Stellenmarkt sind schon mal die halbe Miete. Die andere Hälfte ist, dass man eine gute Ausbildung und/oder ausreichende Berufserfahrung mitbringt und sich beim Bewerbungsgespräch nicht blamiert. Das ist manchmal gar nicht so einfach. Nur nicht aufgeben und immer weiter machen.
Ich darf das sagen. Denn ich habe drei Berufe gelernt, viele Arbeitgeber kennen gelernt, zeitweise alles mögliche gejobbt – vom Wandstreichen beim Film bis zur Chip-Herstellung im Reinraum – und schon als Schüler Zeitung ausgetragen. Manchmal kommt es mir so vor, die jungen Leute haben es nicht mehr so drauf, starren nur auf die Topmodels und Trällerpfeifen bei DSDS. Aber das kann täuschen. Es gibt auch andere junge Leute, die ihren Weg machen.
Als ich von einer Fortbildung in Berlin mit dem ICE nach Hause fuhr, saß ich einer jungen Spanierin gegenüber. Da der Zug eine Stunde mitten in der Walachei halten musste, kam ich mit ihr ins Gespräch. Sie war Maschinenbau-Ingenieurin und kam gerade von einem Bewerbungsgespräch in der Hauptstadt. Studiert hatte sie an der technischen Universität München und in Kiel, wo sie aktuell lebte. Alle Achtung. Ich weiß nicht mehr genau, wie alt sie war, 24 oder 26. Aber ich bewunderte ihre Power, als junge Frau im Ausland einen technischen Beruf zu studieren. Sie schilderte zwar haarsträubende Bewerbungsgespräche, aber vor Inkompetenz und Technokraten, die nach Schema-F vorgehen, ist niemand gefeit. Mich aber beruhigt das, denn mit ein wenig Selbstbewusst lässt man sich von den Personalern, die eine Psychonummer nach Lehrbuch durchziehen wollen, nicht weiter beeindrucken. Man kann auch auf Stellen verzichten, allein aus gesundheitlichen Gründen. Wenn man sich nicht unterbuttern lässt und seine Würde bewahrt, stehen die Chancen auf einen guten, angemessenen Job nicht schlecht. Und ich meine: Gerade auch bei uns in Hamburg, eine Stadt, die weiter boomt und sich weiter entwickelt.
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