Elisa bleibt! Retter für Hamburgs Backstein-Erbe gesucht
Die Bürgerinitiative kämpft seit 3 Jahren um den Erhalt dieses Wohngebäudes am Elisabethgehölz mit 122 Wohnungen in Hamburg-Hamm. Die eigene Genossenschaft, die Vereinigte Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft (vhw), will es abreißen und durch einen Neu-bau mit nur 101 Wohnungen ersetzten. Es gibt keinen baulichen Grund dafür, Elisa gehört jedoch zum Backstein-Erbe Hamburgs. Die oftmals kleinen Wohnungen bedienen ein wichtiges Segment des Wohnungsmarktes, angesichts der aktuellen und zukünftigen Wohnungsnot. Das Ziel der Initiative Elisa bleibt! ist das Wohngebäude zu sanieren, die typische Charakteristik zu erhalten und gutes, bezahlbares Wohnen zu erhalten.
Die Voraussetzung zum Erhalt des Gebäudekomplexes ist gegeben. Das Haus weist altersgemäße, behebbare Schäden auf, die oftmals aufgrund fehlender Instandsetzung entstanden sind. Eine Sanierung ist wirtschaftlich möglich. Der Senat könnte das Wohngebäude Elisa mit 122 Wohnungen erhalten, Elisa könnte sofort unter Denkmalschutz gestellt werden.
Jedoch verweigerte das Denkmalschutzamt den Denkmalschutz, obwohl die renommierten Hamburger Institutionen, wie der Denkmalrat, die Fritz-Schuhmacher-Gesellschaft, die Hamburgische Architektenkammer, der Denkmalverein Hamburg und die Gustav-Oelsner-Gesellschaft dies fachkundlich begründet fordern und der Denkmalgutachter Dr. Geerd Dahms die Denkmalwürdigkeit feststellte. Anstatt die Denkmalkriterien anzuwenden, ließ das Amt durch den Pressesprecher Herrn Enno Isermann verlauten, man wolle der Eigentümerin (der vhw) eine Sanierung wirtschaftlich nicht zumuten. Argumentation Wirtschaftlichkeit statt Denkmalkriterien? Ein Skandal an sich.
Die eigens für den Erhalt gegründete Elisa e.G. würde der Genossenschaft vhw das Gebäude abkaufen und unterbreitete ein Kaufangebot. Jedoch lässt sich die vhw auch von dieser Lösung des Konfliktes nicht überzeugen, sondern be- hauptet, das Angebot sei unter Wert und droht beteiligten Bewohner und Mitgliedervertretern mit Ausschluss aus der Genossenschaft aufgrund ihres Engagements. Anstatt einer Würdigung, das permanente Ignorieren der Verantwortung gegenüber eines baukulturellen Erbes der Stadt Hamburg und die permanente Bedrohung der Engagierten durch immer wieder neue Abmahnungen, Ausschlussgründe und Androhung der Obdachlosigkeit. Dies in einer Genossenschaft. Ein Skandal an sich. Dennoch meinen wir, dieses Back- stein-Ensemble muss Hamburg als Teil des Backstein-Erbes im bzgl. des Denkmalschutz benachteiligten Hamburger Osten erhalten bleiben!
Elisa bleibt! habt ein Konzept, fachkundige Unterstützer aus dem Denkmalschutz, Architekten und Kaufleute. Das Konzept der Inititative entspricht dem Prinzip Soviel-wie-nötig-so-wenig-wie-möglich. Es betrifft vorrangig ein neues Dach als Hauptverursacher der Schäden, eine Zentralheizung, eine Fugensanierung der Fassaden. Grundsätzlich bleiben Wohnungsgrundrisse erhalten, es besteht die Möglichkeit bei Bedarf Wohnungen zusammenzulegen, wie bereits in der Vergangenheit geschehen.
Man veranschlagt die Kosten um die 1.000 Euro/qm für die Sanierung „Elisas“. Nach den Berechnungen der Inititative lässt sich ein Mietzins im Bereich geförderten Wohnungsbaus erreichen. Es liegt alles auf dem Tisch und dennoch gibt es bis Dato kein befriedigendes Ergebnis. Es ist ein Wettlauf mit der Zeit …
„Man sucht Unterstützer mit Herz für ein denkmalwürdiges Backstein-Ensemble: „Rettet Elisa!“
Der Erhalt wäre ein Gewinn für Hamburg. Und die Politik kann erhalten! Der Erhalt Elisas ist wirtschaftlich möglich. Eine angemessene Sanierung ist weder am Runden Tisch 2012 offiziell durchgerechnet worden, noch in der 1. Instanz der gerichtlichen Auseinandersetzung mit der vhw. Obwohl verschiedenste Fachleute die Wirtschaftlichkeit einer Sanierung bestätigen! Trotz politischer und gerichtlicher Auseinandersetzungen hat die vhw bereits Teile des Hausinneren sowie den Außenbereich zerstört. Der Senat jedoch kann „Elisa“ unter Denkmalschutz stellen, womit auch weitere Fördermöglichkeiten eröffnet würden.
Die Initiative fordet von der Politik die Umsetzung ihrer eigenen Ziele und für dieses besondere Gebäude eine Sonderlösung. Ein Verkauf des Backstein- Ensembles an eine andere Genossenschaft wäre eine Lösung, so z.B. an die eigens gegründete Elisa e.G.! Elsia bleibt! sucht Menschen – und Mäzene – die uns offiziell unterstützen.
Denn:
- Ein unverzichtbarer Teil des Hamburger Backstein-Erbes aus der Schumacher-Zeit bliebe erhalten (Ziel des Senats und der Parteien der Bürgerschaft).
- Anerkennung eines der wenigen erhaltenen Baudenkmäler des im Krieg weitesgehend zerstörten Hamburger Ostens, dies passend zum Senatsprojekt der geplanten Entwick- lung der östlichen Stadtteile („Stromaufwärts an Elbe und Bille“).
- 122 oftmals kleine (35-43 qm) und damit bezahlbare Wohnungen blieben in Zeiten der Wohnungsnot und zukünftigen Altersarmut erhalten. Also ein plus an 21 Wohnungen gegenüber dem vhw-Ersatzneubau.
- Es bliebe ein Wohnungstyp erhalten, der dringend benötigt wird, für geringer Verdie- nende, Rentner, Auszubildende und Studenten!
- Dem Wohnungsmarkt stünden die Wohnungen weitaus schneller zur Verfügung als bei Abriss und Ersatzneubau.
- Durch die wegfallende Förderung des Ersatzneubaus blieben Steuergelder für tatsächlich zusätzliche Wohnungen an anderer Stelle erhalten und würden quasi nicht zweck- entfremdet werden.
- Bei einer Förderung der Sanierung entstünden geringere Kosten.
- Die Klimabilanz Hamburgs würde verbessert, da nicht unnötiger Energie- und Ressourcenverbrauch durch Abriss und Ersatzneubau entstünde.
- Letztlich wäre verhindert, dass Abriss Schule macht, was zu befürchten wäre, wenn der Staat quasi das Verwahrlosen lassen von Wohngebäuden förderte.
Wohnanlage Elisa
Am Elisabethgehölz, Chapeaurougeweg. Curtiusweg
20535 Hamburg
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