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Bischof Werner Thissen

Ein echter Bischof zwischen den Kindern

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Der Kinderzauber 2010 am Wochenende in der Hamburger Alsterdorfer Sporthalle war ein Erlebnis. Ein einzges Gehopse, Gesinge und Getümmel. Sogar ein echter Bischof, nämlich der Erzbischof von Hamburg Werner Thissen, war anwesend. Das liegt daran, dass die katholische Kirche Träger des Kinderkrankenhauses Wilhelmstift draußen in Rahlstedt ist. Das Wilhelmsstift und SeeYou, eine Hamburger Nachsorge-Stiftung, sind die Veranstalter des Familienfestes Hamburger Kinderzauber.

Wer kann heutzutage schon behaupten, er hätte einen leibhaftigen Bischof zu Gesicht bekommen? In Hamburg. Ich, ich kann das jetzt. Im vollen Ordinat oder wie das heißt, habe ich einen Bischof bisher nur im Fernsehen gehen. Neben dem Pabst oder so. Aber hier nun konnte ich ihn in Echt bestaunen. Hamburgs Erzbischof Werner Thissen – ich wußte nicht einmal, das Hamburg einen Bischof besitzt – erschien beim Kinderzauber und mischte sich unter die Kleinsten und vor die Kameras. Das fand ich toll.

Ich war auch für das Hamburger Spendenparlament dort und betreute dessen Infostand zwei Stunden lang. Er stand dort, wo auch die anderen Info-Stände standen, auf direktem Weg zum Wickelraum. Zum Wickelraum führt einen sicher die Nase, da kann man sich nicht verlaufen. Wir verteilten Lufballons, Gummibärchen und unsere Flyer. Manches Kind ist gesundheitlich angeschlagen, kommt ganz offensichtlich aus dem Krankenhaus Wilhelmsstift. Das ist dann schon recht hart.

Doch so bekommt man einen recht guten Einblick in das Geschehen. Der Hamburger Kinderzauber ist kostenlos aber nicht umsonst. Hauptsponsor war diesmal Hamburg Wasser, wie die Wasserwerke nach dem Zusammenschluß mit der Stadtentwässerung jetzt heißen. Es gab noch mehr Sponsoren und es war fast alles umsonst. Speisen und Getränke gab es natürlich anders als die Gummibärchen nicht umsonst. Entgenen den Probeschnullern mit Ökosiegel für die ersten Zähnchenbabys.

Wir fanden dort auch einige kommerzielle Stände, denn die Sache mit den Kindern ist lukrativ. Denn selbst der Ernährungsclown, der Indoor-Spielplatz am Stadtrand oder der Bärchen-bastel-Workshop-Bär bieten ihre Dienste nicht kostenlos an. Schade.

Auffällig waren die vielen Familien mit Migrationshintergrund. Viele Aussiedler aus Osteuropa, wie der Akzent vermuten ließ. Ich fand das sehr sympathisch. Einige Kinder dieser Familien zogen von Stand zu Stand um abzuräumen, was es abzuräumen gibt. Recht so. Dafür ist er ja da der Stand. Ich habe auch erlebt, wie Familienväter, die es offensichtlich nicht so dicke hatten, dem Hamburger Spendenparlament ungefragt Bargeld spendeten. Es sieht alles danach aus, als würden Familien und Kinder mit, sagen wir, benachteiligenden Hintergründen oder aus schwierigen Stadtteilen unter Vorurteilen und Klischee geradezu begraben. Hier aber sind sie!

So frage ich mich, ob es nur die Entfernung war, die die exquisiten Kinder aus den besseren Stadtteien Ottensen, Eimsbüttel und St. Pauli, von diesen wunderbar wilden Kinderfest abhielt.

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