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Filip Markiewicz - Photo: Christian Mosar

Hamburger Künstler auf der 56. Biennale Venedig

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Der Hamburger Künstler Filip Markiewicz wird auf der 56. Biennale in Venedig den Pavillon von Luxemburg allein „bespielen“. Mit Paradiso Lussemburgo präsentiert Filip Markiewicz das Großherzogtum im europäischen und internationalen Kontext!

Mit Paradiso Lussemburgo präsentiert Filip Markiewicz das Großherzogtum im europäischen und internationalen Kontext als eine Art Muster für Europa, in dem zahlreiche Nationalitäten und Kulturen verschmelzen, die die Identität des Landes ausmachen. „Es geht mir darum, mittels Film und Performance einem neuen, zeitgenössischen luxemburgischen Mythos Gestalt zu verleihen. Der Pavillon wird den Flair eines Filmsets haben und mit seinem Programm aus Tanz, Performance, DJing, Lesungen, Architektur und Musik eine Mischung aus Kreativlabor und Kulturzentrum sein.“ Die Installation erstreckt sich über alle sechs Säle des Pavillons.

Der Film Voyage au bout d’une identité (Reise ans Ende einer Identität) bildet das Herzstück der Ausstellung, dessen Titel an den Roman Voyage au bout de la nuit von Céline aus dem Jahre 1932 erinnert. Dieser war mit seiner anarchistischen, antinationalistischen und antikolonialistischen Haltung für die neuere französische Literatur prägend.Der Titel der Installation erinnert sowohl an Dantes Paradies als auch an Giuseppe Tornatores Film Cinema Paradiso und verweist zugleich auf den Begriff des Steuerparadieses. Der Künstler betont: „Es handelt sich um einen Titel, der sich ganz unterschiedlich interpretieren lässt. Mich interessiert einerseits der mythologische Aspekt, die Legende, andererseits aber auch der Aspekt der Migration. Die verschiedenen Einwanderungswellen, die Luxemburg seit Beginn des 20. Jahrhunderts erreichten, haben dazu geführt, dass man das Land für eine Art Paradies in Fragen der Integration hält.

Darüber hinaus ist er eine deutliche Anspielung auf das Image, das einige ausländische Medien dem Land Luxemburg verschafft haben, nämlich das des Steuerparadieses, das ich mit einer gewissen Ironie hinterfragen möchte.“Filip Markiewicz konfrontiert die Besucher mit den unterschiedlichsten Medien wie etwa Anzeigen, Zeichnungen, Filmmaterial und einer Speech Corner, um sie in die komplexe Wirklichkeit des Großherzogtums zu entführen, das ländlich verwurzelt und trotzdem ultramodern ist, zu den Pionieren der EU-Erweiterung gehört und einen festen Platz in der Weltwirtschaft hat. Die Gäste im luxemburgischen Pavillon können wie Speakers am Hyde Park’s Corner oder Karaokesänger am kreativen Prozess teilhaben. Das Großherzogtum Luxemburg nimmt zum vierzehnten Mal an der Kunstbiennale von Venedig teil.

© Filip Markiewicz / Photo: Christian MosarFilip Markiewicz – The Empty Sound of Europe, 2015! Broken drum, coal writings, silver chain, variable dimensions. © Filip Markiewicz / Photo: Christian Mosar

Filip Markiewicz

Filip Markiewicz (*1980, Luxemburg) ist Künstler, Autor und Komponist. Seinen Magister in bildender Kunst erlangte er an der Universität Straßburg mit einer Abschlussarbeit über das Verhältnis von Rockmusik und ihrer visuellen Darstellung. 2007 bespielte er das Kiosk in Luxembourg mit der Installation Zollzeit, die sich der Immigration und Verbindung zwischen Polen in den 1970er Jahren und Luxemburg in den 2000er Jahren widmete. Auf der Weltausstellung in Schanghai 2010 führte er die Gitarren-Stimm-Video-Performance Dreaming Golden Lady auf. 2012 schuf er für das Kulturministerium in Luxemburg die Zeichenserie You are an image, die das Verhältnis zwischen Betrachtern und Akteuren der luxemburgischen Kulturszene verhandelt. 2013 nahm er an der Zeichenausstellung Ricochet in Vitry-sur-Seine (Paris) teil. Paul Ardenne verfasste den Katalogtext und definierte Zeichnung als eine „Form des Widerstandes“. 2014 war Filip Markiewicz Artist-in-Residence bei der Fondation Biermans-Lapôtre in Paris. Im gleichen Jahr schlug ihn Enrico Lunghi, der Direktor des Mudam, für den Prix Canson 2014 vor.

Paul Ardenne

Paul Ardenne (* 1956, Frankreich) ist Absolvent der Universität Amiens. Er ist u.a. Redakteur für die Kunstzeitschriften Art press und Archistorm. Als Historiker und Kunsthistoriker ist er Autor zahlreicher Werke über Gegenwartskunst, Kunstsoziologie und Architektur, sowie ein gefragter Referent in Frankreich und im Ausland. 2012 war er künstlerischer Leiter des Kulturfestivals Printemps de Septembre in Toulouse rund um das Thema Geschichte (L’Histoire est à moi! – Die Geschichte gehört mir!) sowie 2014 Kurator der Ausstellung Motopoétique rund um die Biker-Kultur und die Kunst im MAC Lyon.

Ca’ del Duca

Corte del Duca Sforza
San Marco 3052, Venezia

Öffnungszeiten
Preview am 6. – 8. Mai 2015, 9.00 – 18.00 Uhr
Täglich vom 9. Mai – 22. November 2015 von 10.00 bis 18.00 Uhr
Montags geschlossen

www.filipmarkiewicz.com

Foto (ganz oben): Filip Markiewicz – View of the exhibition: The Forestsection, with The Life and Death of The Forest, 2015
© Filip Markiewicz / Photo: Christian Mosar

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