Ikea in Altona?
Immer dieselben, die da aufschreien, da kannst Du die Uhr nach stellen. Und es sind auch immer dieselben, die ein solch absurdes Vorhaben – einen riesigen Betonklotz von Ikea hinwürfeln – in die Welt bringen wollen. Was diese „Politiker“ und den schwedischen Möbelkonzern geritten hat, bleibt bisher schleierhaft.
Stand der Dinge ist jedoch laut Robert Jarowoy, dass Ikea noch einen Vertrag unterschrieben hat, sondern lediglich eine Option. Zunächst hieß es in den Medien, es werde nur ein „kleines Ikea“ geben, jetzt heißt es von Ikea, wenn, das volle Programm. Viele Bürger gehen davon aus, dass die Sache längst unter Dach und Fach ist, was sie definitiv nicht ist.
Zu keinem Zeitpunkt dieses Schmierenstücks glaubte ich an die Umsetzung des Projekts. Die Sprechblasen der Politiker, die zu diesem Thema sogar noch Verbreitung finden bei kleinen Seiten im Netz, kann man auch nicht mehr hören: Finanzstarker Einzelhändler, Investitionen, Arbeitsplätze. Wie immer ohne Rücksicht auf Verluste.
Ein hoch verschuldeter Staat – 6 Milliarden, wie wir letzte Woche erfuhren – ist natürlich froh über jeden goldenen Klopps, den man den Bürgern ans Bein binden kann. Insofern verstehe ich die Politiker. Ikea ist nicht zu verstehen, denn es ist ein massives Verkehrschaos in Altona zu erwarten. Da können sie gerne tagtäglich spaßeshalber selber mal abfahren.
Alternativen werden nur am Rande oder gar nicht ernsthaft geprüft. Von den Protestlern, die refelxhaft gegen das Kapital und die Großfinanz zufelde ziehen, erwarte ich KONKRETE und ernsthafte, umsetz- und finanzierbare Vorschläge, was sonst aus dem maroden Gebiet werden soll. Die Konkurrenz von gegenüber der Max-Brauer-Allee – das Mercado und die Geschäfte ringsum – reiben sich schon kräftig die Hände. Denn der Einzehandel um den Altonaer Bahnhof herum würde massiv profitieren von einem großen Möbelhaus, dass die Massen anzieht.
Robert Jarowoy, der für DIE LINKE im Bezirk sitzt und die Werkstatt 3 betreibt, erinnert an eine Arbeitsgruppe, die die Zukunft des Gebiets 2003 ausarbeitete.
O-Ton aus dem Video:
Ich komm aus Othmarschen hierher, weil es hier so ein bisschen multi-kulti ist und nicht ganz so konservativ. Früher war es traumhaft, da war hier das pulsierende Leben. Jetzt ist es einseitig, nur noch Lebensmittelgeschäfte … und und und.
Also hier gehört was rein, was die Leute anzieht. Ich finde solche kleinen, gepallten Zentren die müssten von der Individualität leben und da muss sich jeder entfalten. Denn wenn hier Großkonzerne reinkommen, dann werden die ganz kleinen, liebenswerten Geschäfte platt gemacht, Existenzen sind weg. Und es wird wieder so, wie wir es immer finden, die gleichen Preise, die gleichen Sachen, ob Sie über Land fahren, ob sie dahin fahren, es wird wieder uniformiert und es muss von Multikulti leben.
Video: Feuerloescher TV
Und mal ehrlich: Wer hat die Künstler im Frappant den je besucht? Ich würde mich sehr freuen, wenn diese das Gebäude weiter nutzen dürften und hier etwas anderes, vielleicht eine berühmte, neue Hamburger Kreativmeile entstünde. Mäzene hat Hamburg mehr als genug …
http://www.grossebergstrasse.de
http://www.kein-ikea-in-altona.de
Fotos: Listen Missy!, Thomas Angermann