15 49.0138 8.38624 1 4000 1 https://sommer-in-hamburg.de 300 1
theme-sticky-logo-alt
Hamburger Clubwochen

Nachbericht der 1. Hamburger Clubwochen

0 Kommentare

Die vielseitigen Facetten der Clubkultur Hamburgs entdecken und einmal hinter die Kulissen der Clubs blicken – das wurde für die Besucher der ersten Clubwochen möglich!

„Unser Ziel ist es, die Menschen von ihren Sofas zu holen und auf die Tanzflächen oder an die Tresen zu bringen. Livemusik begeistert und verbindet, und musikalische Erlebnisse eröffnen Potenzial, Gemeinsamkeiten zu entdecken, anstatt Unterschiede zu betonen“, erklärte Anna Lafrentz, die Vorstandsvorsitzende, zur Eröffnung der Clubwochen. In sieben Veranstaltungen erlebten die Besuchervom 15. bis zum 26. April die kulturelle und soziale Bedeutung der Clubkultur auf vielfältige Weise.

Der Auftakt wurde mit dem Politik-Talk „Quo Vadis Clubkultur?“ im Club Molotow gemacht. Dieser bot den idealen Rahmen, um über die Bilanz der Clubszene und aktuelle Herausforderungen wie den Abriss der Sternbrücke und den Neubau eines Hotels auf dem Gelände des Molotow zu diskutieren. Nach einer Podiumsdiskussion mit Mitgliedern der Hamburgischen Bürgerschaft und Branchenvertretern wurde intensiv über die Rolle von Zwischennutzungen und die oft empfundene Ohnmacht der Politik gegenüber den Interessen von Privatbesitzern gesprochen. Es wurde deutlich, dass sich Clubkultur nicht einfach beliebig ansiedeln lässt, sondern organisch aus lokalen Bewegungen entsteht und Zwischennutzungen alleine keine lebendige Szene schaffen können.

Am zweiten Tag der Clubwochen unterstrich der musikalische Beatles-Walk mit Stefanie Hempel den besonderen Wert, den Hamburg als Musikstadt innehat. Mit dem Indra, dem Kaiserkeller und dem moondoo sind in Hamburg noch drei von vier Clubs erhalten, in denen die Beatles in den 1960er Jahren die Grundlagen ihrer Weltkarriere legten. Die Besuche in diesen Clubs machten die Erzählungen von Stefanie Hempel noch lebendiger und die Gespräche mit den aktuellen Betreibern boten spannende Einblicke in die Gegenwart und Zukunft der Clubkultur. Stefanie Hempels Beatles-Touren sind auch außerhalb der Clubwochen von April bis November zugänglich.

Die erste Woche endete mit einer maritimen Clubtour zu den schwimmenden Musikclubs Frau Hedis Tanzkaffee, MS Stubnitz und MS Altenwerder. Interessante Geschichten über die MS Stubnitz, die zum ersten Mal seit 2013 wieder Kultur nach Stralsund exportierte, und eine Führung auf der MS Altenwerder waren Höhepunkte. Während der Überfahrt lieferten sich Politikeraus Hamburg ein DJ-Battle, das mit einem freundlichen Unentschieden endete. Der Abend klang mit dem Lied „Soy yo“ von Bomba Estero aus.

Der für Dienstag geplante Open Artist Talk im Birdland wurde aufgrund mangelnder Nachfrage abgesagt. Dies unterstrich die Wichtigkeit, das Publikum wieder in die Clubs zu locken, da ohne sie keine Kultur und Live-Shows möglich sind.

Großes Interesse weckte die Green Club Safari im Uebel & Gefährlich. Unter dem Motto „Feiern, als gäbe es ein Morgen“ präsentierten die Initiatoren ein umfangreiches Automatisierungsprojekt der Haustechnik, das in Verbindung mit intelligenter Software Energieeinsparungen von bis zu 42% ermöglicht. Die Teilnehmerkonnten sich bei einem Rundgang selbst ein Bild machen und erhielten Einblicke in die Installation von Balkonkraftwerken. Ein Highlight war das Klimafakten-Bullshitbingo, ergänzt durch die Dokumentation „Musikfestivals: Zwischen Aktivismus & Greenwashing“ der Initiative „No Music on a Dead Planet“.

Der folgende Tag bot mit der Vorführung des Dokumentarfilms „Hamburg Calling – Musik aus einer Hafenstadt“ im Lichtmess einen Rückblick auf 50 Jahre Hamburger Musikgeschichte. Die anschließende Diskussion mit den porträtierten Musikern und dem Regisseur spannte den Bogen zur heutigen Musikszene und betonte die unverzichtbare Rolle kleiner Clubs bei der Entwicklung einer lebendigen Musikszene. Zudem wurden die Veränderungen in der Sichtbarkeit und Position von Frauen in der Branche diskutiert.

Der First International Vinyl Club bot eine Plattform für Schallplattenliebhaber, um Platten und Geschichten auszutauschen. Das Clubwochen-Special beleuchtete die Club- und Livekultur aus verschiedenen Perspektiven, während persönliche Anekdoten für zusätzliche Einblicke sorgten.

Den Abschluss bildete die Kronkorken-Sammeltour, bei der Clubs im Rahmen der Clubwochen gesammelte Kronkorken zu einer Sammelstelle brachten, um mit dem Erlös nachhaltige Projekte zu unterstützen. Insgesamt wurden rund 350 kg Kronkorken gesammelt, wodurch über 500 kg CO2 eingespart wurden.

Danke an alle teilnehmenden Clubs freundlich + kompetent, Hanseatische Materialverwaltung IM EXIL, Cascadas, Gängeviertel, Pony Bar, Tonali Saal, Margaretenkneipe, El Dorado, moondoo, Die Hebebühne, KundenbüroHH,
Hafenbahnhof, Bambi Galore.

Die Rückmeldungen der Besucher zeigen eine hohe Zufriedenheit und eine gestiegene Bereitschaft, lokale Clubs und Livemusikstätten zu unterstützen. Die erste Ausgabe der Hamburger Clubwochen kann somit als voller Erfolg gewertet werden.

Die Initiative wurde unterstützt von der INITIATIVE MUSIK, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Behörde für Kultur und Medien sowie der Clubstiftung.

Hafengeburtstag Hamburg
Vorheriger Beitrag
Hamburger Hafengeburtstag 2024 – Vom Hafen in die Welt
Female* Voices gewinnt Stadtteilkulturpreis 2024
Nächster Beitrag
Stadtteilkulturpreis geht nach Wilhelmsburg: Female* Voices ausgezeichnet

0 Kommentare

Antworten

Sommer in Hamburg
Newsletter erhalten
Wir freuen uns über neue Leser, die den Hamburger Sommer lieben und die schöne Seite der Stadt mehr abgewinnen wollen
15 49.0138 8.38624 1 4000 1 https://sommer-in-hamburg.de 300 1
×