Der neue Lätta-TV-Spot – Premiere im Cinemaxx Hamburg
Mit einer grandiosem Marketing-Kampnage hievt der Unilever-Konzern den neuen Werbe-Spot für seine Live-Style-Butter aus der Taufe. Auf rotem Teppich glitt die neue Lätte-Frau in ein Leben voller Leichtsinn und Lebensfreude, Männer- und Frauenverachtung, voller Klischees und Oberflächlichkeit. Herzlichen Glückwunsch. Am Sonntag war im Kinopalast Cinemaxx am Dammtor großartige Premiere des TV-Spots.
Erst wollte ich erscheinen. Doch ich hatte den Termin vergessen, weil er überhaupt keine Bedeutung hat. Der Sport ist sowie so nur das Ergebnis der gesamten Kampagne, die geschickt die narzisstischen Wünsche junger Mädchen mit einem Casting-Wettbewerb bedient. Da gieren viele von den unreifen, jungen Dingern nach. „Wenn nicht Bohlen oder Klum, dann macht mich eben Lätta dumm!“, könnte das Motto der um Volljährigkeit ringenden Mager-Nachwuchs lauten. Man könnte meinen, eine Essstörung gehöre heute zu den Privilegien der modernen Narzißten, die ihren „eigenen“ Weg gehen wollen, Hauptsache ins Fernsehen.
Wie sieht es eigentlich aus mit einer Lätta-Nervenklinik?
Obwohle eine ganz neue Lätta-„Frau“ ist – es ist eigentlich ein Lätta-Mädchen vor dem Abitur, Sport 1, keinen Sex vor der Ehe! – ist sie immer noch die alte. Wir fanden sie schon vor 30 Jahren beknackt und unglaublich unattraktiv. Nicht das Aussehen, das wird eh welk, Schönheit, das weiß man, vergeht. Aber ihr affektiertes Verhalten, ihre zivilisierte Gier auf eine überteuerte Butter in Google-Farben (dies es natürlich damals noch nicht gab), die auf das magische Wort „Halbfett“ reinfiel – eine solche Frau, wollten wir schon damals unter keinen Umständen als Freundin haben.
Nun ist die Lätte-Frau also knabenhaft, mit eierschalenem Haar und macht mit ihren Grinsefreund, offenbar einem Quelle/Otto-Model, Urlaub in Schweden. Unklar, welches Lebensgefühl sie über das Streichfett verkaufen wollen. Es ist aber super langweilig, saubermännisch und stereotyp. Und deshalb sind sie so anstrengend diese Frauen, die ein Bild leben (wollen), wenn sie nur nicht sie selber sein müssen!
Wenn man diese Lätta-Sache in 5000 Jahre ausgräbt, möchte ich bitte auf keinen Fall damit in Verbindung gebracht werden. Ich habe damit nichts zu tun. Es ist nur der Zeitgeist, für den kann ich nichts. Ich mochte ihn nie und habe Klischees bekmäpft und bloßgestellt, wo es nur geht. Aber auf mich hörte keiner. Denn es ging um Geld, Ruhm und Geld, Anerkennung, Erfolg in Form von Geld. Und damit konnte ich nicht dienen.
Lättacontest: LÄTTA Frau Spot
Dass die Werber einen verarschen, ist ok, da wir nichts anderes erwarten. Und die Konzerne wollen natürlich ihre leitenden Angestellten, die ebenfalls eher Klischees, als Echtes leben, gut bezahlen. Aber das die Leute diese Mist mitmachen und sich verarschen lassen, das ist (immer) das Problem.
Entschuldigung Menschheit!