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Der Prinzen neue Kleider

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Wenn man Kinder hat wird einem sehr schnell klar: Bei Klamotten schlagen sie zu. Die Hersteller, die Marken. Kinderkleidung von Kopf bis Fuß ist für ihre Größe und der Nutzungsdauer extrem teuer. Wobei sie im Verhältnis mit jedem Schuljahr teurer wird, weil es hier auch um Markenware und Prestige geht. Also all die Sachen, auf die man getrost verzichten kann: Angeberei und hochpreisige Markenware.

Uns aufgeklärten Bürgern ist dabei klar, dass es schnutz ist, ob wir Designerklamotten ziehen oder Zwirn vom Grabbeltisch. Das Zeug wird eh alles in Fernost oder sonstwo billig hergestellt. China, Bangladesh, Vietnam, Türkei, Rumänien – was immer es ist und von wem, Turnschuh, Treckinghose, Trendmütze: dort wird es zu konkurrenzlosen Preisen hergestellt. Die Gewinnmargen kann man gut an den jeweiligen Werbeausgaben erkennen. Werbung ist teuer. Und das Geld muss ja irgendwo herkommen.

Und du als Elternteil stehst da wie ein Depp. Nicht alle Eltern haben betuchte Eltern. Oma und Opa sind zwar stets großzügig, aber nicht in jeder Familie vorhanden. Da stehst du also an der Ampel und die zweifache Mutter, die schon seit drei Jahren das Heim hüten, schiebt ihre designerbesockten Edelzwerge im supersoften Allerwetter-Bulli in den sicheren Hort. Du staunst nicht schlecht und weißt: Du hast in der Schule nicht aufgepasst und deshalb kannst du dir das Zeugs nicht leisten und kannst deine Frau auch nicht zu hause lassen. Verflixt und zugenäht.

Offensichtlich hat das ganze Märchengelese von des Kaisers neuen Kleidern in der Kindheit nichts gefruchtet. Da hilft auch keine schöpferische Modenschau in Alternativkultur. Wenn du Status beweisen und optischen Anschluss an das Bildungsbürgertum halten willst, du kaum andere Hobbys hast und so viel wert auf Äußerlichkeiten legt, bitteschön. Dann musst du eben mit spitzen Fingern in den Designer-Oulet-Stores die letzte bezahlbare Saison herauspuhlen. Damit du dich wenigstens in die Sandkästen der feinen Gesellschaften in Othmarschen, Klein Flottbek, Harvestehude, Blankenese, Wellingsbüttel oder Eppendorf trauen kannst.

Ich bin da her praktisch verlangt und schaue lieber mal bei LIDL nach Kindermode. Bevor ich mir einen 1000,- EURO teueren Retro-Kinderwagen aus Prestige-Gründen zulege und dafür schöne Überstunden hinlege, schaue ich lieber ganz enstpannt nach sinnvollen und vor allem bezahlbaren Klamotten. Funktionskleidung ohne Markennahmen könnte man auch sagen. Ich will ja nicht die Marke und deren Marketing bezahlen, sondern brauchbare Kleidung für meinen Nachwuchs. Ich muss nicht durch Außerlichkeiten angeben mit meiner Tochter. Wenn es in den Discounter irgendwann Tatoos aus dem Regel gibt … Aber ansonsten sind wir recht bodenständige Leute und wollen unsere kleine auch so „erziehen“.

Foto: Tim McDonald

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