„Im Nordlicht“: Ein bewegender historischer Roman mit Tiefgang
Miriam Georg kehrt mit „Im Nordlicht“ zurück und setzt ihre fesselnde Nordwind-Saga fort. Wieder entführt sie die Leser:innen ins Hamburg des Jahres 1914, wo sich persönliche Dramen mit den großen Umbrüchen der Zeit verweben.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Alice, die nicht nur um ihre eigene Zukunft kämpfen muss, sondern auch um ihre kleine Tochter Rosa, die spurlos verschwunden ist. Ihr gewalttätiger und manipulativer Ehemann Henk schweigt über Rosas Verbleib und benutzt das Kind als Druckmittel, um Alice von einer Scheidung abzuhalten.
In ihrer Verzweiflung wagt Alice einen mutigen Schritt: Sie nimmt eine Anstellung als Dienstmädchen in der Villa des Anwalts John Reeven an. Während Alice versucht, vor Gericht einen guten Eindruck zu hinterlassen, um das Sorgerecht für Rosa zu erlangen, gerät John in einen inneren Konflikt. Er ist eigentlich verlobt mit der wohlhabenden Evelyn, doch die Nähe zu Alice bringt seine geplante Zukunft ins Wanken.
Beide kämpfen mit den Erwartungen der Gesellschaft, ihren eigenen Gefühlen und der Vergangenheit, die Alice geheim halten muss. Doch kann ihre Liebe unter diesen Bedingungen überhaupt eine Chance haben?
Authentische Atmosphäre und eindringliche Charaktere
Miriam Georg gehört zu den wenigen Autor:innen, die historische Fakten und fiktive Elemente meisterhaft miteinander verknüpfen. In „Im Nordlicht“ taucht sie tief in das Hamburg der frühen 1900er-Jahre ein und zeichnet ein lebendiges Bild von einer Stadt im Umbruch – geprägt von industriellem Fortschritt, gesellschaftlichen Zwängen und den ersten Vorboten des Ersten Weltkriegs.
Der Schreibstil ist atmosphärisch und bildgewaltig. Georg gelingt es, Emotionen greifbar zu machen, ohne ins Kitschige abzurutschen. Besonders stark sind ihre Figuren gezeichnet:
- Alice ist eine starke, vielschichtige Protagonistin, die trotz aller Rückschläge niemals aufgibt. Ihre Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung macht sie zur modernen Heldin in einer Zeit, in der Frauen kaum Rechte hatten.
- John Reeven ist zerrissen zwischen Pflichtbewusstsein und seinen echten Gefühlen – seine Entwicklung und innere Zerrissenheit verleihen ihm Tiefe.
- Evelyn, Johns Verlobte, ist mehr als nur die „Rivalin“ in dieser Dreiecksgeschichte. Georg gibt ihr eine facettenreiche Persönlichkeit, die nicht nur für Konventionen, sondern auch für ihre eigenen Träume kämpft.
Ein besonderer Höhepunkt ist der Prolog, der mit einer ergreifenden Szene beginnt:
„Viele Jahre hatte der Moment sich angeschlichen. Nun schien er doch aus dem Nichts zu kommen. John stand vor dem Altar, Licht fiel durch die Buntglasfenster, umhüllte alles wie ein sanfter Nebel.“
Diese ersten Sätze ziehen die Leser:innen sofort in die Geschichte und lassen sie tief in die Gefühlswelt der Charaktere eintauchen.
Historischer Hintergrund mit Herzblut recherchiert
Georg recherchiert detailreich und akribisch. Sie fängt die gesellschaftlichen Zwänge der damaligen Zeit ein, ohne belehrend zu wirken. Besonders spannend ist die Darstellung des Familienrechts im Kaiserreich:
- Frauen hatten kaum Rechte – eine Scheidung war mit hohen Hürden verbunden.
- Ein Ehemann konnte das Kind gegen den Willen der Mutter behalten, wenn er es als Druckmittel nutzen wollte.
- Armut und soziale Klassen bestimmten die Lebenswege – Liebe über Standesgrenzen hinweg war nahezu unmöglich.
Gerade diese authentischen historischen Aspekte heben den Roman von anderen Liebesgeschichten ab und verleihen ihm Tiefe.
Eine emotionale Reise durch Liebe, Verlust und Hoffnung
„Im Nordlicht“ ist weit mehr als eine romantische Geschichte. Es ist ein Roman über Resilienz, Mut und den Kampf um Selbstbestimmung. Er zeigt auf bewegende Weise, dass Hoffnung selbst in den dunkelsten Momenten bestehen bleibt.
Miriam Georg gelingt es, mit einer Mischung aus emotionaler Tiefe, historischem Wissen und spannender Handlung eine Geschichte zu erzählen, die fesselt und lange nachhallt.
Wer historische Romane liebt, die Herz und Verstand gleichermaßen ansprechen, wird mit diesem Buch eine unvergessliche Leseerfahrung machen.
Miriam Georg kehrt mit „Im Nordlicht“ zurück und setzt ihre fesselnde Nordwind-Saga fort. Wieder entführt sie die Leser:innen ins Hamburg des Jahres 1914, wo sich persönliche Dramen mit den großen Umbrüchen der Zeit verweben.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Alice, die nicht nur um ihre eigene Zukunft kämpfen muss, sondern auch um ihre kleine Tochter Rosa, die spurlos verschwunden ist. Ihr gewalttätiger und manipulativer Ehemann Henk schweigt über Rosas Verbleib und benutzt das Kind als Druckmittel, um Alice von einer Scheidung abzuhalten.
In ihrer Verzweiflung wagt Alice einen mutigen Schritt: Sie nimmt eine Anstellung als Dienstmädchen in der Villa des Anwalts John Reeven an. Während Alice versucht, vor Gericht einen guten Eindruck zu hinterlassen, um das Sorgerecht für Rosa zu erlangen, gerät John in einen inneren Konflikt. Er ist eigentlich verlobt mit der wohlhabenden Evelyn, doch die Nähe zu Alice bringt seine geplante Zukunft ins Wanken.
Beide kämpfen mit den Erwartungen der Gesellschaft, ihren eigenen Gefühlen und der Vergangenheit, die Alice geheim halten muss. Doch kann ihre Liebe unter diesen Bedingungen überhaupt eine Chance haben?
Authentische Atmosphäre und eindringliche Charaktere
Miriam Georg gehört zu den wenigen Autor:innen, die historische Fakten und fiktive Elemente meisterhaft miteinander verknüpfen. In „Im Nordlicht“ taucht sie tief in das Hamburg der frühen 1900er-Jahre ein und zeichnet ein lebendiges Bild von einer Stadt im Umbruch – geprägt von industriellem Fortschritt, gesellschaftlichen Zwängen und den ersten Vorboten des Ersten Weltkriegs.
Der Schreibstil ist atmosphärisch und bildgewaltig. Georg gelingt es, Emotionen greifbar zu machen, ohne ins Kitschige abzurutschen. Besonders stark sind ihre Figuren gezeichnet:
- Alice ist eine starke, vielschichtige Protagonistin, die trotz aller Rückschläge niemals aufgibt. Ihre Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung macht sie zur modernen Heldin in einer Zeit, in der Frauen kaum Rechte hatten.
- John Reeven ist zerrissen zwischen Pflichtbewusstsein und seinen echten Gefühlen – seine Entwicklung und innere Zerrissenheit verleihen ihm Tiefe.
- Evelyn, Johns Verlobte, ist mehr als nur die „Rivalin“ in dieser Dreiecksgeschichte. Georg gibt ihr eine facettenreiche Persönlichkeit, die nicht nur für Konventionen, sondern auch für ihre eigenen Träume kämpft.
Ein besonderer Höhepunkt ist der Prolog, der mit einer ergreifenden Szene beginnt:
„Viele Jahre hatte der Moment sich angeschlichen. Nun schien er doch aus dem Nichts zu kommen. John stand vor dem Altar, Licht fiel durch die Buntglasfenster, umhüllte alles wie ein sanfter Nebel.“
Diese ersten Sätze ziehen die Leser:innen sofort in die Geschichte und lassen sie tief in die Gefühlswelt der Charaktere eintauchen.
Historischer Hintergrund mit Herzblut recherchiert
Georg recherchiert detailreich und akribisch. Sie fängt die gesellschaftlichen Zwänge der damaligen Zeit ein, ohne belehrend zu wirken. Besonders spannend ist die Darstellung des Familienrechts im Kaiserreich:
- Frauen hatten kaum Rechte – eine Scheidung war mit hohen Hürden verbunden.
- Ein Ehemann konnte das Kind gegen den Willen der Mutter behalten, wenn er es als Druckmittel nutzen wollte.
- Armut und soziale Klassen bestimmten die Lebenswege – Liebe über Standesgrenzen hinweg war nahezu unmöglich.
Gerade diese authentischen historischen Aspekte heben den Roman von anderen Liebesgeschichten ab und verleihen ihm Tiefe.
Eine emotionale Reise durch Liebe, Verlust und Hoffnung
„Im Nordlicht“ ist weit mehr als eine romantische Geschichte. Es ist ein Roman über Resilienz, Mut und den Kampf um Selbstbestimmung. Er zeigt auf bewegende Weise, dass Hoffnung selbst in den dunkelsten Momenten bestehen bleibt.
Miriam Georg gelingt es, mit einer Mischung aus emotionaler Tiefe, historischem Wissen und spannender Handlung eine Geschichte zu erzählen, die fesselt und lange nachhallt.
Wer historische Romane liebt, die Herz und Verstand gleichermaßen ansprechen, wird mit diesem Buch eine unvergessliche Leseerfahrung machen.
Im Nordlicht – Die Nordwind-Saga, Band 2
von Miriam Georg
576 Seiten, Rowohlt Taschenbuch (2024)
ISBN 3499012308
Taschenbuch hier kaufen