Mein Törn durch die Hamburger Theaternacht 2024 – der Jubiläumsnacht
Es war die Jubiläumstheaternacht. Zum 20. Mal fand sie statt, und das war offenbar der Grund, weshalb zur Party 25 Sitzreihen im Schauspielhaus ausgebaut und zur Tanzfläche umgenutzt wurden, während auf der Bühne eine grandiose Band uns so richtig einheizte. Aber das war nur der krönende Abschluss einer unvergleichlichen Hamburger Theaternacht.
Soll ich erst einmal mit meiner Kritik an der Hamburger Theaternacht anfangen? Sie ist nicht koordiniert. Und sie ist viel zu kurz. Die Strecken in Hamburg sind dermaßen lang und durch die jahrelangen Baustellen auch massiv behindert, dass man es kaum rechtzeitig zu den avisierten Vorstellungen schafft. Die Zeitfenster sind so eng, dass man sich vorher einen möglichst kompakten Plan macht und den dann durchzieht.
Verbesserungsvorschläge für die Hamburger Theaternacht
Meine Vorschläge, um die Hamburger Theaternacht zu optimieren, sind in Abstimmung mit anderen Besuchern und nach vielen Gesprächen folgende:
- Die Hamburger Theaternacht muss verlängert werden. Früher beginnen und später enden. Alternativ könnte sie sich über zwei Tage erstrecken, zum Beispiel am Samstag von 14 bis 24 Uhr und am Freitag von 18 bis 23 Uhr.
- Die Shuttle-Strecken sollten sich an den Vorstellungen orientieren, sodass wir farblich (z. B. Gelb, Rot, Blau) und/oder namentlich (Humor-Route, Krimi-Route) unterscheidbare Routen haben.
- Mehr Essensangebote, vielleicht durch Food-Trucks, sollten mindestens bei den großen Theatern bereitgestellt werden.
- Die Tickets sollten auch für den HVV gelten.
- Es sollte einen zentralen Platz mit Bühne geben, auf dem man sich trifft, redet, informiert und von dem aus man starten kann.
Thalia Gaußstraße: Der erste Halt
Dieses Mal starteten wir relativ spät. Die erste Vorstellung, die wir besuchten, fand um 19.00 Uhr im Thalia in der Gaußstraße in Ottensen statt. Da wir in Ottensen wohnen, war dies ein praktischer Startpunkt. Gespielt wurde Der Talisman, eine originelle, bunte und sehr humorvolle Inszenierung, die ich nur wärmstens empfehlen kann.
Thalia Theater: Ein Blick ins Herz der Hamburger Theaternacht
Die nächste Vorstellung sollte im Thalia-Haus am Alstertor um 20.15 Uhr stattfinden: „Blue Skies“ nach dem Roman von T.C. Boyle, begleitet von einer Live-Band. Wir mussten mit der S-Bahn fahren und haben es tatsächlich geschafft, rechtzeitig anzukommen, aber nur, weil wir sofort nach dem Ende des „Talismans“ die Gaußstraße verlassen hatten.
Im Thalia saßen wir in der 2. Reihe und genossen die Band sowie die einleitende, großflächige Einblendung von T.C. Boyle. Im Foyer hatten wir anschließend genug Zeit, uns die Zeit zu vertreiben und am Gewinnrad zu drehen. Ich gewann nur einen halben Riegel Twix, aber das Kappy mit der Aufschrift „DRA..MA!“ wird bald auf meinem Kopf landen.
Staatsoper: Ein musikalisches Highlight der Hamburger Theaternacht
Danach schlenderten wir entspannt zur Staatsoper, wo wir uns auf den Chor aus Kyiiv und das Stück „Trionfy“ von Carl Orff freuten. Auch hier hatten wir prominente Plätze im Parkett. Der Chor „Liatoshynski Capella“ aus Kyiiv begeisterte uns alle, besonders der Männerchor war brillant.
Allen anwesenden Zuschauern wurde ein exklusives Angebot gemacht: Für 30 Euro die Premiere von Trionfy am 1. Oktober 2024 zu besuchen. Natürlich haben wir sofort zugeschlagen. Das ist eine der schönen Seiten der Hamburger Theaternacht – man bekommt oft vergünstigte Tickets für Vorstellungen der laufenden Saison.
Schauspielhaus: Ein fulminanter Abschluss
Endlich fuhren wir mit dem Shuttlebus 402 von der Staatsoper zum Schauspielhaus an der Kirchenallee. Dort warteten wir 15 Minuten auf den Einlass zur besten Abschlussparty, die es je bei der Hamburger Theaternacht gab.
Zunächst brachte uns ein DJ mit einer tollen Lightshow in Bewegung, und kurz nach Mitternacht heizte die Schauspielhaus-Band den Saal so richtig ein. Es war der perfekte Abschluss einer wundervollen Hamburger Theaternacht, die ihr 20. Jubiläum in vollem Glanz gefeiert hat.
Ich kann jedem Hamburger nur wärmstens empfehlen, diese unvergessliche Nacht voller Theater, Musik, Gemeinschaft und Kultur einmal selbst zu erleben.
Jubiläum: 8.600 Besucher*innen bei der 20. Theaternacht Hamburg
Unter dem Motto „Deine Stadt, deine Bühnen, deine Nacht“ fand am 14. September 2024 die 20. Theaternacht Hamburg statt. 8.600 Besucher*innen haben den Auftakt in die Theatersaison 2024/2025 gefeiert. Mehr als 30 Theater öffneten ihre Türen zur Jubiläumsausgabe und präsentierten über 200 Programmpunkte für Theaterliebhaber*innen. Exklusive Premierenvorschauen, spannende Einblicke hinter die Kulissen des Theaterbetriebes, Gespräche mit Künstler*innen, Workshops , Kostümversteigerungen und vieles mehr waren zu erleben. Seit 20 Jahren starten die Mitglieder des Hamburger Theater e.V. jährlich mit diesem Event in die neue Spielzeit – auch in diesem Jahr ein voller Erfolg.
Der Hamburger Theater e.V.
Der im Jahr 2004 gegründete Hamburger Theater e.V. ist ein demokratischer Zusammenschluss der Hamburger Theater und gehört mit über 40 Mitglieds- und Gasttheatern zu den wichtigsten kulturellen Playern der Stadt Hamburg. Neben der jährlichen Ausrichtung der Theaternacht Hamburg und der Verleihung des Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares, bietet der Verein mit seiner Plattform theater-hamburg.org ganzjährig einen gesammelten Spielplan aller Hamburger Theater sowie News und Hintergründe aus der Hamburger Theaterszene.