Grillen: Mehr Nachhaltigkeit für Hamburger Grillmeister
Endlich wird es in Hamburg wärmer. Bei zugleich sinkenden Infektionszahlen freuen wir uns umso mehr auf gesellige Sommerfeste und Grillabende im Kreise unserer Liebsten. Wer sich jedoch kaum über die Grillsaison freut, ist die Umwelt – es sei denn, wir achten bei unseren Grillabenden auf Nachhaltigkeit.
Nachhaltig grillen: Worauf es ankommt
Wie in jedem anderen Jahr steigen auf Hamburgs öffentlichen Grillplätzen auch in diesem Sommer Rauchwolken in den Himmel. Da kann es noch so lecker riechen: Die allerbeste CO2-Bilanz haben Grillabende nicht. Laut einer Studie des TÜV-Rheinland liegt der CO2-Ausstoß beim Brutzeln relativ unabhängig von der Grillart bei 17,5 bis 18 Kilogramm. Um unseren ökologischen Fußabdruck beim Grillen so klein wie möglich zu halten, achten wir am besten auf
- das richtige Essen
- die Grillweise
- das Müllaufkommen
1. Das richtige Essen
Nichts beeinflusst die CO2-Bilanz beim Grillen laut TÜV Rheinland so sehr wie die Entscheidung für bestimmtes Grillgut. Fleisch und Würstchen haben die schlechteste Klimabilanz. Das gilt vor allem für Rindfleisch. Pro Kilogramm fallen dafür etwa 13 Kilogramm CO2-Äquivalente an. Schweinefleisch und Geflügel bringen es gerade mal auf knappe drei Kilogramm und bei Gemüse sind es nicht einmal 0,2 Kilo. Einen relativ kleinen ökologischen Fußabdruck erreichen wir beim Grillen also, wenn wir möglichst wenig Fleisch und Wurst zubereiten. In Rezeptsammlungen können wir Inspiration für Gemüse-Grillgerichte sammeln. Von Auberginen-Röllchen bis hin zu Pilzen gibt es viele leckere Rezepte. Bei allen zubereiteten Lebensmitteln achten wir außerdem auf Regionalität und Saisonalität, um den Transportweg zu reduzieren. Sollten wir nicht vollständig auf Fleisch verzichten wollen, wählen wir am besten regionales Bio-Geflügel.
Getränke nicht vergessen! Bier gehört für die meisten Menschen zum Grillabend wie Sonne zum Sommer. Eine vergleichsweise geringe Giftstoff- und Umweltbelastung haben regionale Bio-Biere ohne Herbizide.
2. Grillweise
Am umweltfreundlichsten ist der Elektrogrill. Wer zum klassischen Kohlegrill greifen möchte, sollte bedenken: Grillkohle aus fernen Ländern wie Afrika oder Südamerika sorgt nicht nur während des Transports für hohe CO2-Emissionen. Oft ist auch illegale Regenwaldrodung mit der Herstellung verbunden. Heimische Kohle aus Hölzern wie Buchen mit Siegeln für nachhaltige Holzwirtschaft ist im Vergleich dazu umweltfreundlicher. Auch Prüfzeichen wie DIN EN 1860-2 sind Hinweise auf Nachhaltigkeit, weil sie für reduzierte Giftstoffbelastung stehen. Beim Anzünden des Grills verwenden wir lieber kein Benzin, sondern verwenden natürliche Anzünder auf Holz-Wachs-Basis. Beim Grillen selbst sollte möglichst kein Fett ins Feuer tropfen, damit die Rauchentwicklung begrenzt bleibt.
Bloß keine Einweggrills! In Supermärkten gibt es im Sommer oft günstige Angebote für Wegwerf-Grills. Jene sind unbedingt zu vermeiden, vor allem solche aus Alu-Schalen. Auch Einweggeschirr kommt für nachhaltige Grillabende nicht in Frage.
3. Müllaufkommen
Ohne Mehrwegartikel entsteht beim Grillen weniger Müll. Ganz vermeiden können wir Abfall meistens aber kaum. Damit sich unser Müllaufkommen in Grenzen hält, kaufen wir am besten schon nach Zero Waste Prinzip ein. Je weniger verpackt die Ware, desto besser. Übrigens reduzieren wir im Idealfall auch Lebensmittelabfälle, denn kaum etwas hat eine so schlechte Klimabilanz wie Nahrungsmittelverschwendung. Bleibt etwas übrig, verwerten wir lieber so viel wie möglich weiter.