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YoU-Turn the Street - Parking Day in Ottensen

Auto muss sein? Über das Hamburger Verkehrschaos

2 Kommentare

War eigentlich in den 70er-Jahren wirklich nicht vorauszusehen, auf was die Verkehrsströme damals schon hinausliefen? Hamburg ist zwar nicht die einzige Stadt, der es so geht, aber die Verkehrslage hier ist zuweilen eine einzige Katastrophe. Baustellen, Ampelschaltungen, Staus, Regen, Großveranstaltungen, Freitagabend – es ist geradezu aberwitzig. Man fragt sich manchmal, wer eigentlich so so blöd ist und im innerstädischen Bereich – oder auf der A7 – mit dem Auto fährt.

„Die Köhlbrandbrücke verbindet seit dem 23. September 1974 in Hamburg die Elbinsel Wilhelmsburg mit der A7.“ Und dort treffen wir auf den neuen Elbtunnel, dessen Verkehrslage wir in Echtzeit abrufen können, um uns genau zu überlegen, ob und in welche Richtung wir losfahren sollten. Einen Gesamtüberblick zur Verkehrsbelastung in Hamburg finden wie hier.

Der neue Elbtunnel wurde am 10. Januar 1975 in Betrieb genommen. Er ist sehr beliebt bei Stausuchenden und bildet ein Nadelöh zwischen dem Norden und dem Rest des Kontinents. Der Tunnel, damals einer der modernsten der Welt, war für nur (!) 60-70.000 Kfz am Tag gebaut, seine Erweiterung 2002 sollte für 85–95.000 Kfz reichen. Aktuell sind es wohl rund 110.000, gefühlt sind es mehr. Man traut sich kaum in Othmarschen auf die A7 aus Angst für Kriechtempo oder Stillstand. Besonderns beliebt ist der Freitag ab Nachmittag und wenn der HSV spielt. Kleine Feinheiten am Rande: Die Behörden lassen gerne in den Ferien zum Spaten greifen, um die Reisenden zu ärgern. Gerade, wenn alles sich erholen fahren, die einen Richtung Süden, die anderen Richtung Ost- oder Nordsee, ist Ende im Gelände. Hat mal jemand herausgeforscht, wieviel Herzinfarkte durch das Verkehrschaos in Hamburg verursacht werden? Vermutlich nicht. Man misst aber den Feinstaub und der ist in Hamburg an den Messstellen eine einzige Katastrophe. Am übelsten ist es am Ring 2 in Dulsberg. Aber dann kommt auch schon Altona mit seinen Messpunkten an der Max-Brauer-Allee und der Stresemannstraße. Das ist schon krass. Klimasorgen sind das eine, da wird der Autoverkehr ja immer kleingeredet – von der klimaschädlichen Herstellung der Autos redet dabei niemand – aber hier geht es konkret um die Lungen … und die Nerven der Menschen.

Verkehrschaos reduzieren: Auto verkaufen

Für ZEIT ONLINE durfte ich 2012 einen Artikel zu diesem Thema schreiben. Und das habe ich: Autos raus aus Ottensen!

Dabei ging es mir zwar nicht um Feinstaub und das Klima, sondern darum, dass die Blechkisten in dem knappen urbanen Raum, wie er sich in Ottensen darstellt, nichts zu suchen haben. Dabei lies ich meiner Fantasie freien Raum (!), um mir vorzustellen, wie toll das hier wäre ohne die Autos, die überall fahren und parken. Wie viel Platz man hätte und was man damit machen könne. Urban Gardening zum Beispiel, die Kinder wären nicht mehr durch den Verkehr gefährdet, die Leute müssten sich endlich wieder mehr bewegen, könnten sich begegnen auf den Grünstreifen überall.

Aber so weit ist es nicht. Die weniger Mutigen fahren Bahn, U- und S-Bahn in Hamburg. Auch hier scheinen die Kapazitäten erreicht, kommt es doch zu regelmäßigen Unterbrechungen, Streckensperrungen und Baustellen. Stichwort: Schienersatzverkehr. Das kommt natürlich vor allen in den Momenten zum Tragen, in denen man es am wenigsten gebrauchen kann und mit Verzögerungen unter normalen Umständen nicht rechnet. Manchmal denke ich dann, dass man zu Fuß wirklich besser aufgehoben werde. Auto ja, aber Schienenersatzverkehr heißt so, weil der Verkehr von der Schiene auf die Straßen verlagert wird oder werden muss. Da bleibt einem eigentlich nur eins: Das Auto verkaufen. Nichts leichter als das, denn bei erfahrenen Gebrauchtwagenhändlern spielt die Automarke keine Rolle. Hatte ich eigentlich mal erzählt, dass ich bei mobile.de gearbeitet habe? Das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls liegt uns jedes Auto weniger auf Hamburgs Straßen um dem Verkehrschaos vielleicht auf diese Weise endlich Herr zu werden.

Pool Official Band-Foto by Kevin Bohla
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2 Kommentare

  • 21. Februar 2017 zu 12:09

    Ich wünsche mir manchmal wirklich eine Fahrradfreundlichkeit wie ich sie aus den Niederlanden kenne auch in Deutschland. Kleinere Strecken kann man so gemütlich auch mit Rad hinter sich bringen.

    Hier in Deutschland habe ich leider öfter das Gefühl, dass das Fahrradfahren fast schon lebensgefährlich wird. Auf breiten Straßem mit unzähligen parkenden Autos auf der Fahrradspur – falls überhaupt vorhanden – fährt es sich eben eher schlecht.

    Beste Grüße,

    Lisa

    Antwort
  • 1. Februar 2019 zu 19:51

    danke für den beitrag

    http://www.autoankauffranken.de

    Antwort

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