1. Hamburger Performative Buchmesse auf Kampnagel
Während ab heute sämtliche Blicke nach Leipzig gerichtet sind, kündigt Kampnagel für Mai erstmals eine Performative Buchmesse an. Über vier Tage lang lässt Kampnagel in unterschiedlichen Räumen Literatur- und Verlagswesen auf Methoden der Performance-Welt treffen.
Die erste Hamburger Performative Buchmesse will austesten und diskutieren, wie sich jenseits von Kapitaldruck und Bestseller-Listen, Machtfragen und ausgrenzenden Codes, ein anderes Lesen, Sprechen und Schreiben sowie ein anderes Vermitteln von Erfahrung und Wissen praktizieren lässt.
In Installationen, Vorträgen, Gesprächen und künstlerischen Interventionen wirft die Performative Buchmesse folgende Fragen auf: Wie können freiere Zugänge bei der Veröffentlichung eines Buches geschaffen werden? Welche politisch-progressive Schlagkraft kann im Spekulieren und Geschichtenerzählen entwickelt werden? Braucht es Literatur, um Revolutionen zu beginnen?
Highlights der Performativen Buchmesse
Die Möglichkeiten eines inklusiveren Literaturbetriebs diskutieren Jeanette Oholi, Hannah C. Rosenblatt und Stefanie-Lahya Aukongo auf einem Panel am ersten Abend, den 11. Mai. Über Anti-kanonische Literatur streiten und schwärmen Duygu A?al, Elisa Aseva und Sarah Rudolph am Freitagabend, den 12. Mai. Hamburger Künstler*innen performen am Samstagnachmittag, den 13. Mai, als Interventionen im Rahmen der Ausstellungsfläche Inhalte und Geschichten ihrer Lieblingsbücher. Bestseller-Autor James A. Sullivan (»Die Elfen«, »Nuramon«) unterstreicht in seiner Lesung am Sonntag, den 14. Mai, das politische Potenzial von Fantasyromanen.
Messe-Installationen
Über alle vier Tage laden im Kampnagel-Foyer Sitz- und Lese-Inseln zum Schmökern und Austauschen ein. Selbstorganisierte und kollektiv arbeitende Verlage, Magazine, Bibliotheken und Buchläden aus ganz Deutschland sind vertreten. Mit dabei u. a. etece Verlagskollektiv, Frohmann Verlag, Mikrotext, Edition Assemblage, Nautilus, w_orten & meer, Schwarze Kinderbuchbibliothek Bremen, Fasiathek, Missy Magazine, Glitter und Buchhandlung im Schanzenviertel.
Sinnlich-inspirierender könnte ein Toilettengang nicht sein: Am Samstag, den 13. Mai, lädt das Literarische Gloryhole auf unterschiedlichen Ohr-Höhen zum Zuhören anonym zugeflüsteter Texte durch Performer*innen ein, die abgetrennt durch eine Toilettenwand hör-, aber nicht sichtbar sind.
Die britische Künstlerin Ama Josephine Budge öffnet mit ihrer Installation »Apocalypse Reading Nook« ein Portal für Zeitreisende. Mit Betreten der Kabine finden sich die Besucher*innen in einer apokalyptischen Zukunft wieder, die dennoch zum Erträumen neuer Welten einlädt.
1. Hamburger Performative Buchmesse
vom 11.–14. Mai 2023
Hamburgs erste Performative Buchmesse wird kuratiert von Pajam Masoumi und Alina Buchberger, unter kuratorischer Beratung durch Sharon Dodua Otoo.
In Kooperation mit der Fasiathek und der Buchhandlung im Schanzenviertel.
Zahlreiche Beiträge werden digital gestreamt und gedolmetscht.
Kampnagel
Jarrestraße 20, 22303 Hamburg