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Der MPU und der Polizeikasper

MPU – und warum das nicht Idiotentest heißt

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MPU ist das Akronym für die medizinisch-psychologische Untersuchung. Diese Untersuchung ordnet die Führerscheinbehörde immer dann an, wenn die Fahreignung eines Fahrzeughaltes in Zweifel steht. Dabei kann es mehrere Gründe geben, warum die Behörden eine MPU anordnen. Ein Grund sind wiederholte Verfehlungen im Straßenverkehr unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Auch eine einmalige Verfehlung mit mehr als 1,6 Promille – in anderen Bundesländern kann der Wert abweichen – führt ebenfalls zur Anordnung einer MPU. Außerdem ordnet die Führerscheinbehörde eine MPU an, wenn der Kraftfahrer mehr als 17 Punkte auf seinem Punktekonto im Verkehrszentralregister in Flensburg angesammelt hat. Die Anordnung einer MPU geht immer mit dem Entzug der Fahrerlaubnis einher. Wofür die MPU genau steht und viele weitere Infos lassen sich online nachlesen.

Was will der Gesetzgeber mit einer MPU erreichen?

Die MPU gibt es in Deutschland bereits seit 1954. Der Gesetzgeber hat diese Untersuchung eingeführt, weil andere drastische Strafen, wie hohe Geldbußen, das Fahrverhalten nicht nachhaltig ändern. Mithilfe der MPU soll der Kraftfahrer sich mit seiner Verfehlung auseinandersetzen und die Ursachen für sein Fehlverhalten herausfinden, um am Ende einsichtig zu sein und das falsche Verhalten zu vermeiden. Fällt eine MPU positiv aus, kann die Führerscheinbehörde diese als Grundlage für eine Wiedererteilung der Fahrerlaubnis nehmen. Dabei muss die Begutachtung einige Kriterien erfüllen, wie beispielsweise logische Ordnung der Untersuchung, Kriterien für die Beurteilung der Eignung des Kraftfahrers, wissenschaftliche Nachprüfbarkeit, stabiles Verhalten des Kraftfahrers und zweifelsfreie Tauglichkeit, wieder am Straßenverkehr teilzunehmen.

Gute Vorbereitung nimmt nicht nur die Angst vor der Untersuchung

Bei den amtlich anerkannten MPU-Stellen oder der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) kann sich jeder über den Ablauf einer MPU informieren. Dort gibt es auch Ratschläge zum allgemeinen Verhalten. Individuelle Beratung ist den offiziellen Stellen jedoch untersagt. Dafür gibt es unabhängige Beratungsstellen. Diese bereiten professionell auf die Untersuchung vor. Dabei geht es vor allem um die Einsicht, dass ein Fehlverhalten vorliegt und wie dieses Fehlverhalten zukünftig zu vermeiden ist. Online-Selbsthilfegruppen im Internet können eine zusätzliche Hilfe sein. In unabhängigen Foren erzählen Betroffene von ihren persönlichen Erfahrungen. Es findet ein Austausch statt und die Forenteilnehmer geben sich gegenseitig Tipps und Ratschläge, unter anderem darüber, welche Erfahrungen sie mit einzelnen Beratungsstellen gemacht haben und wie der jeweilige Kundenservice ist. Das kann bei der Suche nach einer geeigneten Beratungsstelle sehr hilfreich sein.

Woran eine seriöse Beratungsstelle zu erkennen ist

Inwieweit eine Beratungsstelle seriös ist, kann ein Betroffener recht schnell feststellen. Bei den seriösen Anbietern ist die Erstberatung grundsätzlich kostenlos. Es gibt auch keine Geld-zurück-Garantie bei Nichtbestehen. Kreditangebote für die Finanzierung des Kurses sollten ebenfalls hellhörig machen. Seriöse Anbieter einer Beratung sind nicht gleichzeitig auch Bank. Die Kosten für die Beratung variieren je nach Qualifikation des Beraters und liegen zwischen 80 und 150 Euro pro Stunde. Ebenfalls stutzig machen sollte der Ort, an dem die Kurse stattfinden. Weder eine Hotellobby noch Privaträume sind der geeignete Rahmen für eine seriöse Beratung. Ein wichtiges Merkmal eines seriösen Anbieters ist zudem ein entsprechender Abschluss. Die meisten Berater sind akademisch ausgebildet als verkehrspsychologische Berater oder Diplompsychologen. Was sonst noch wichtig ist bei der Auswahl der Beratungsstelle oder der Prüfungsvorbereitung verrät der Artikel Was ist die MPU bzw. der Idiotentest.

Gründe für eine gute Vorbereitung

Eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen ist sinnvoll und kann die Dauer des Führerscheinentzugs durch Alkoholkonsum um bis zu zwei Monate verkürzen. Die MPU selbst dauert etwa vier bis fünf Stunden und besteht aus drei Teilen. Verschiedene Fragebogen und Computertests geben Aufschluss über Konzentrationsfähigkeit, Belastbarkeit, Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit und Wahrnehmung. Die ärztliche Untersuchung beinhaltet vor allem Labor-Diagnostik. Anhand von Blut-, Urin- und Haaranalysen lassen sich Alkohol- und Drogenmissbrauch nachweisen. Das psychologische Gespräch stellt den Hauptteil der Untersuchung dar. Ursachen und Konsequenzen des Fehlverhaltens kommen dabei zur Sprache. Wichtig ist hier, dass der Kraftfahrer sich einsichtig zeigt, sodass mit zukünftigen Auffälligkeiten nicht zu rechnen ist. Diese Gespräche sind ganz individuell und genau passend für den jeweiligen Antragsteller. Die Fragen drehen sich meist um Konsumverhalten, Problematik und Glaubwürdigkeit. Die Kosten für eine MPU variieren je nach Untersuchungsaufwand. Bei Drogen- und Alkoholuntersuchungen betragen die Kosten ca. 400 Euro. Kombinierte Fragestellungen können die Gebühren erhöhen.

Wo kommt der Begriff „Idiotentest“ her?

Verkehrsdelikte mit einer erheblichen Gefahr für die Allgemeinheit ziehen in der Regel den Führerscheinentzug und die Anordnung einer MPU nach sich. Auch geistig-psychisch und/oder körperlich eingeschränkte Personen müssen zur Erlangung des Führerscheins häufig eine MPU absolvieren. Daraus resultiert der volkstümliche Name „Idiotentest“. Für den Namen gibt es noch einen weiteren Grund. Wer früher mehrfach durch die Führerscheinprüfung gefallen ist, musste ebenfalls einen solchen Test absolvieren.

MPU und der Führerscheinentzug

Gründe für den Entzug des Führerscheins gibt es an sich nur wenige. Gründe sich über die Auswirkungen von Drogen und Alkohol zu informieren, gibt es viele. Alkohol- und Drogenkonsum beeinträchtigt nicht nur das Verhalten im Straßenverkehr. Erhebliche Auswirkungen im Berufs- und Privatleben können die Folge sein. Die Aktionswoche Alkohol soll zusätzlich für Aufklärung sorgen und für die Problematik sensibilisieren.

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