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Facebook – rausgeschmissen und deleted

8 Kommentare

FACEBOOK hat mein Profil blockiert, lässt mich nicht mehr mitmachen, hat mich kurzerhand rausgeschmissen. Ein solcher Vorgang wird weder nachvollziehbar gerechtfertigt, noch ist er angeblich rückgängig zu machen. Für FACEBOOK ist der Fall sehr schnell erledigt. Dabei hatte ich in diesem Social Network nichts weiter getan, als Freunde zu sammeln. Offenbar zu schnell zu viele. Bitter ist es aber vor allem für die von mir betriebenen Facebook-Seiten von SOMMER IN HAMBURG, PAPALAPAPI und dem HAMBURGER SPENDENPARLAMENT.

Xing Social NetzwerkUm es gleich ganz klar zu machen: Ich bin überhaupt kein Freund von Online-Communitys und sogenannten SOCIAL NETWORKS. Es sind Timeburner. Obwohl sie sicher hier und dort einen konkreten Nutzen haben, so verbrennen sie in allererster Linie wertvolle Lebenszeit. Doch da man insbesondere an FACEBOOK – Twitter und Xing – nicht vorbei kommt, mische ich dort kräftig mit.

Ich nutze diese Netzwerke hauptsächlich aus beruflichen Gründen. Ich versuche dort Website-Besucher zu gewinnen, nutze es also zum Marketing. So kam es, dass ich auf FACEBOOK versucht, viele Freunde zu sammeln und scheute mich nicht, großzügig Freundesanfragen zu verschicken. Wenn dies in einer gewissen Geschwindigkeit geschieht, wertet FACEBOOK dieses Verhalten als Belästigung oder Spam. Man erhält eine Warnmeldung und kann diese Freundschaftsanfragen nur verschicken, wenn man sogenannte Captchas ausfüllt. Wie erlang man Reichweite mit einem Angebot, dass dem Mainstream und dem weitestgehend unerträglichen aktuellen Journalismus entgegen steht?

Ich dachte hier natürlich, gut, da wollen sie ausschließen, dass Maschinen, also Software, sogenannte Facebook-Anwendungen die Freundschaftsanfragen automatisch ausführen und glaubte, mit der Eingabe der Captcha-Wörter seit der Fall erledigt. Ein Irrtum, wie sich jetzt herausstellt. Nur, wer ließ schon die komplexen und langen Nutzungsbedingungen von FACEBOOK wirklich durch? Andererseits: Das FACEBOOK mit den personenbezogenen Daten und insbesondere mit den Mail-Adressen Unfug treibt, steht für mich außer Frage. Aber das ist ein anderes Thema.

Und ich erinnere mich an die allererste re:publica 2007, als diese noch Bloggerkonferenz hieß und nicht Social Media Dingsbums. Dort hieß es aus berufenem Munde und in Erinnerung eines großen Philosophen, dass die Vorraussetzung für Erfolg und Lebensgrundlage „der Besitz der Produktionsmittel“ wäre. Und dem ist so. Denn jetzt sind alle Bilder und alle Inhalte meines gelöschten Facebook-Account für mich verloren. Das habe ich nun endgültig begriffen: Es kommen keine relevanten Inhalte oder Bilder mehr in diese Art Netzwerke, sondern allenfalls auf „meinen“ Webspace“ bzw. in meine Website. Bei doppelter Sicherung (Backup).

Social SozialHeutzutage geht sogar so weit, dass man denkt SOCIAL MEDIA hat etwas mit sozialem Engagement zu tun. Der geschickte Marketing-Begriff SOCIAL oder SOZIAL soll Harmlosig- und Menschenfreundlichkeit signalisieren. Am Ende kommt alles durcheinander. Sogenannte Social-Media-Experten diskutieren öffentlich, ob der Begriff des Freundes und der Freundschaft durch Dienste wie Facebook nicht völlig neu definiert werden. Sie meinen damit, dass der Einfluss vom ehemaligen Web 2.0 so weit geht, dass es die Qualität von Freundschaften definiert. Das ist natürlich Hirnwichserei und kompletter Unfug. Es wirft aber ein Licht auf die Business-Männer hinter diesen Netzwerken. Mit Garage hat das nichts mehr zu tun – eher mit Turbo-Kapitalismus. Und der nennt sich dann SOCIAL.

In meinem Fall ist es so gelagert, dass die meisten meiner echten – was meint: offline – Freunde nichts, aber wirklich so richtig gar nichts mit Netz und Netzwerken, mit dem Internet und den Social Network Diensten zu tun haben. Was nun? Im Netz wäre ich damit ein MOF, ein „Mensch ohne Freunde“. In der einzig lebenswerten Realität schielt vielleicht jemand auf meine 1000 „Freunde“ in FACEBOOK oder meine 6000 Follower bei Twitter und verwechselt das mit Qualität, Kompetenz und Relevanz. Sie wissen nämlich nichts von diesen gigantischen Bedeutungslosigkeit, die in diesen Netzwerken ausgetauscht werden, diese schmerzhafte Oberflächlichkeit und Verflachung, dieser immer gleiche Trieb, sich zu Horden und Stämmen zusammenzuschließen und Inzest zu treiben.

Am Ende ist sogar der Hype um das „Network-Marketing“ übertrieben. Das man Angebote und Website über das Netz und damit auch über die Social Networks bekannt machen kann, liegt in der Natur der Sache. Aber dass es richtig tolles Social-Media-Marketing gibt oder geben kann, wenn man nur kreativ genug ist, ist wieder so eine wundersame Mär. Man verdient mehr an und mit diesen Behauptungen, als über Facebook.

Freunde werden auf FacebookNun sind ja manche seltsamen Leute tatsächlich in FACEBOOK um sich nur mit ihren Freunden zu verlinkbaseln und niemand soll ihr Königreich betreten dürfen. Insbesondere Frauen reagieren hier auf eine Freundschaftsanfrage mit:
„Sorry, kennen wir uns …?“
„Nee. Nur FACEBOOK. Ok?“
„Weißt, es tut mir wirklich leid, aber ich nutze FACEBOOK wirklich nur für Freunde. Nimms mir nicht übel aber …“
Lange Sätze verschiedener Erklärungs- und Rechtfertigungsansätze. Meist sind es jüngere Frauen, die einen gewissen Rede-, Schreibe- und Rechtfertigungsbedarf anmelden, dabei würde es völlig ausreichen, ja oder nein zu stimmen, meine Freundschafgtsanfrage bestätigen oder ablehnen. Nein, es wird gelabert und gelabert, so dass ich ein Mädel des Spammen bezichtigen musste …

Aber was nützt mir ein „soziales Netzwerk“, wenn ich es nicht um spannende Menschen, die ich vielleicht erst auf diese Art kennen lernen kann, erweitern kann, wenn ich nur immer im eigenen Saft schmore und keinen Blick über Tellerrand werfen mag? Viele Menschen sind so, das ist für mich schwer zu akzeptieren, da ich stets recht freimütig und offenherzig an alles herangehen – doch immer versuche, Grenzen und Wünsche anderer zu respektieren.

Soziale Netzwerke im Web 2.0Nun hat man also aus Sicht des Betreibers zu schnell zu viele Freundschaftsanfragen abgesetzt und wird gesperrt. Aber es war ja nicht so, dass die meisten User meine Anfragen abgelehnt hatten, im Gegenteil. Wäre das nicht ein Hinweis für FACEBOOK, das alles mit rechten Dingen zu geht? Außerdem hatte ich meine Aktivitäten nach dem 1000sten Friend schon deutlich gedrosselt. Doch auf der rechten Seite neben meiner Timeline werden mir ständig neue Freunde vorgeschlagen, die ich gar nicht kenne. Wie passt das zusammen? FACEBOOK will doch, dass ich mich mit fremden Menschen anfreunde. Und für mich ist das ganz normal, wie im richtigen Leben. Doch FACEBOOK ist nicht das richtige Leben. Und deswegen passt das Eine nicht zum Anderen …

Wie dem auch sei, ich habe also neue Seiten und ein neues Profil angelegt.
Freundschaft anfragen: Mark von Gestern auf Facebook
Gefällt mir: Sommer in Hamburg auf Facebook

Fotos: Gisela Giardino, Dierk Schaefer, foxspain, Mene Tekel

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8 Kommentare

  • 21. Dezember 2010 zu 12:40
    Roger Beleffi

    Mir ist auch eine Sperre auferlegt worden,vermutlich weil ich neu bei Facebook bin, und einige Bekannte und Freunde ein Freundschaftsantrag gesendet habe,der mir auch grösstenteils bestätigt wurde.Ich denke die haben einen Filter,der einem das Konto sperrt sobald zu viele Bekannte in einer gewissen Zeit geaddet werden.Vielleicht meldet das System dies als Spam.Dies ist eigentlich nicht der Sinn und Zweck eines Social Networks.
    Wie dem auch sei,muss leider akzeptiert werden.
    Roger Beleffi alias missasubuhi

    Antwort
  • 12. Januar 2011 zu 23:48
    george

    mich hats eben auch erwischt f. 4 tage; das ist lächerlich…ich bin gezielt alle freund durchgegangen, damit ich all meine freund, die ich kenne, schnell beisammen hab… nun hat man mich aus dem system geworfen und als ich mich neu einloggte, kam: 4 TAGE GESPERRT !!! ;.) lächerlich dumm diese Programmierung… weil jede einzelne Anfrage positiv bewertet wurde… nun, ja, zeigt mir wieder, wie mächtig facebook ist und auch seine macht ausnützt ;.))) vorsicht, kinder…

    Antwort
  • 3. April 2011 zu 13:07
    kati

    Mir ists auch passiert. Nach 20 Anfragen an einem Tag haben sie mich geblockt. 20 Menschen sind also bereits zu sozial für Facebook?
    Besonders witzig was beim hinzufügen meines Mannes passierte „Do you know him personally“?
    Die wissen zwar natürlich nicht ob und woher ich ihn kenne, aber warum gehen die umgekehrt davon aus dass dem NICHT so ist? Und man könnte ja vielleicht nen Tag abwarten wie meine Freunde auf meine Anfrage reagieren und nicht gleich alle Anfragen zurückziehen.

    Ich glaube aber ohnehin dass Facebook angezählt ist. Macht irgendwie nicht mehr soviel Spass.

    Antwort
    • 3. April 2011 zu 14:04

      So siehts aus. Ja, ich würde gerne weniger dort machen. Aber es gut für SOMMER IN HAMBURG, um auf die Seite und ihre Beiträge aufmerksam zu machen. Und, ja, irgenwann ist das auch mit Facebook passé. Schätze, das wird noch etwas dauern.

      Antwort
      • 1. Juli 2011 zu 22:40
        Moni

        Ich wurde jetzt zum 3. Mal gesperrt.Jetzt für 7 Tage zuviel Freundschaftsanfragen gestellt, es ist so lächerlich,die meisten nehmen die Freundschaft gerne an.
        Ich habe festgestellt es wird mit zweierlei Maß gemessen.Eine englische Facebookerin kein Star hat in einer Woche 1000 Leute geaddet.Sie ist munter dabei.
        Das kann ich nicht ganz verstehen.Habe an FB geschrieben, das hätte ich auch meiner Wand erzählen können.Facebook wird sich erledigen wie MySpace mit diesem Spam Kinderkram.

  • 8. Januar 2012 zu 02:50
    Herbert Hirschler-Koller

    mir auch gerade passiert,fa per fb gestellt,nun für 7 tage gesperrt eine frechheit

    Antwort
  • 20. Januar 2012 zu 11:11
    Thorsten

    Auch ich bin grade Opfer dieser FB-Idiotie geworden : 7 Tage Sperre !

    Der Grund ist bei mir ein einfacher : ich bin „mittlerer Vorgesetzter“ in einem Industriebetrieb. Viele eingeladene waren Mitarbeiter/Untergebene von mir, und die wenigsten haben zugesagt.
    Klar, nicht jeder will, dass sein „Chef“ private Saufbilder sieht oder erkennt, dass Facebookaktivitäten während der Arbeitszeit getätigt werden !

    Volles Verständnis also für die Mitarbeiter, die nicht zusagen möchten, aber selbstverständlich kenne ich sie (sogar sehr gut) !

    Eine Unverschämtheit, dass FB nichtmal die Möglichkeit einer Erklärung bietet.

    Davor wurde ich übrigens schonmal verwarnt, nachdem ich drei Personen als „Bekannte“ eingeladen habe, die mir vom Gesicht her bekannt vorkamen – diese drei waren Vorschläge VON FACEBOOK, die mir als „Leute die ich doch sicher kenne“ rechts oben eingeblendet wurden !!!

    Ein Kasperladen !!

    LG, Thorsten

    Antwort
  • 21. Januar 2012 zu 16:56
    MysticFire

    Naja, joindiaspora.com wird Facebook ohnehin ablösen. Ein Open Source Social Network, noch im Aufbau begriffen. Da steht keine Firma dahinter der man auf Gedeih und Verderb „ausgeliefert“ ist, auch bleibt man selbst Inhaber seiner Inhalte. Bei FB ist dem ja nicht so

    Antwort

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