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Stadionuhr segnet das Zeitliche

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Den 14. November 2012 wird in Hamburg niemand so schnell vergessen. Ein Schicksalsdatum, das in die Annalen der Stadt eingehen wird und zu dessen Jahrestag fortan die Kirchenglocken läuten, Menschen ihre Arbeit ruhen lassen und die 24-hours-open-Filiale von McDonalds am Hauptbahnhof kurzzeitig ihre Pforten schließen wird. An jenem grauen Herbsttag blieb die legendäre Uhr im Stadion des HSV stehen.

Wie viel Zeit bleibt dem HSV?

Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer: In der Imtech-Arena im Hamburger Volkspark ist die Stadionuhr zum Stillstand gekommen. Sie gilt als eines der wichtigsten Reliquien des Vereins und stellt so etwas wie eine ewige Konstante in der deutschen Fußballwelt dar. Die Uhr zeigt nämlich exakt an, wie lange der HSV bereits in der Bundesliga spielt. 49 Jahre, 83 Tage und knapp 20 Stunden – länger als jeder andere Verein spielt der Club bereits in Liga 1, ohne dabei auch nur einmal abgestiegen zu sein. Sekundengenau gibt die Uhr Auskunft über die rekordträchtige Dauer der Ligazugehörigkeit und gilt als ein echtes Kultobjekt sowie Aushängeschild des Clubs, das weit über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannt ist. Zugegeben, es gibt sie erst seit elf Jahren, trotzdem haben treue Fans während der Spiele jede einzelne Sekunde zelebriert und sahen in der mechanischen Anzeige in der Nordwestkurve viel mehr als nur einen herkömmlichen Zeitmesser.

Keine Ersatzteile – Reparatur braucht noch Zeit

Die Reparatur des Zählwerks erweist sich offenbar als schwierig, wie man von offizieller Seite hört. So handelt es sich bei der anlässlich der Einweihung des umgebauten Volksparkstadions installierten Uhr um eine Sonderanfertigung, von der es auf der Welt keine zweite gibt und für die keinerlei Ersatzteile existieren. Ob die Uhr also beim nächsten Heimspiel wieder ticken wird, ist damit äußerst fraglich. Möglicherweise werde man auf der digitalen Anzeigetafel im Stadion einen vorübergehenden Ersatz bereitstellen, oder aber einem Dutzend Fans freien Eintritt gewähren, wenn diese im Gegensatz dafür jede verstrichene Minute mit Jubel und einer Choreografie begleiten würden.

Ist die Zeit des Vereins abgelaufen?

Die wichtigste Frage kann aber so kurz nach der Schreckensmeldung nur lauten: Was bedeutet der Uhr-Defekt für den Hamburger SV? Geht ab jetzt jedes Spiel verloren, sodass am Ende der Saison der Abstieg in die zweite Liga droht? Werden plötzlichen Unregelmäßigkeiten in den Finanzgeschäften festgestellt, sodass von der DFL ein sofortiger Zwangsabstieg in die Oberliga verordnet wird? Ist es Zeit für eine Wachablösung in der Stadt, sodass für die nächsten fünfzig Jahre der FC St. Pauli der erfolgreichste Verein Hamburgs wird? Wir wissen es nicht. Vielleicht ist der Stillstand der Uhr auch gar nicht als böses Omen zu deuten, sondern stellt den Beginn einer neuen Zeitrechnung in der langen Geschichte des HSV dar.

Möglicherweise beginnt eine glorreiche Zeit voller Titel, Trophäen und Triumphe. Tatsächlich werden wir uns davon serst beim nächsten Heimspiel überzeugen können, das mit Sicherheit erhöhte Aufmerksamkeit bekommt. Angeblich werden nämlich jetzt schon Wetten dafür angenommen, welche Auswirkungen das fehlende Zeitgefühl auf die Akteure auf dem Platz haben wird. Daneben kann man hier im Übrigen auch auf den Ausgang der Partie wetten und mit ein bisschen Glück sogar seinen Einsatz vervielfachen. Man darf also gespannt sein.

Foto: Karl-Ludwig G. Poggemann

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