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Mit Inkasso-Henry inside St. Pauli

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Die Reeperbahn St. Pauli hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Genauso wie Inkasso Henry, offenbar eines der letzten Originale vom Hamburger Kiez. Er macht den Lauten, wie wir hier sagen, auf seiner Promi-Tour durchs Rotlichtviertel. Ein Promi ist er in unseren Augen zwar nicht, dennoch macht der robuste Türsteher und Portier einen auf dicke Hose und erzählt den Hamburg-Touristen genau das, was sie hören wollen: Einen vom Pferd.

Niemand weiß, wie der gülden beklunkerkte Glatzkopf mit Nachnamen heißt. Hansen könnte er heißen, diente er doch ganz offensichtlich dem Hamburger Komiker Oli Dietrich als Vorlage für seine Zuhälter-Parodie Mike Hansen nur mit ohne Haare. Zuhälterbrille, Schnauzer (in Henrys Fall Chinesen-Schnauzer), auf gemotzte, gepeigerte Arme, goldene Ketten, Ringe, Uhren, Trainingshose und Reifeisenstimme mit Hamburger Slang. Inkasso Henry lebt das Klischee und der ist wirklich so.

Der Türsteher, der stolz eine Rolex am Arm baumlen lässt, ist aus anderem Holz als die Kiez-Legende Stefan Hentschel. Dem kann Henry sicher nicht das Wasser reichen und es hat schon seinen Grund, warum Inkasso-Henry Türsteher war und ist. Auf der Reeperbahn nennt man Türsteher und Portiers auch Koberer, die die Kunden von der Straße in die Puffs und Amüsierlokale quatschen. Die sind manchmal recht witzig und oft auch ein Original.

Inkasso-Henry ist sich aber für kaum etwas zu schade, der irgendwie muss er seinen Klunkerquatsch und seine Freundin, die genauso aussieht wie er nur eben viel schlanker und als Frau, bezahlen. Deshalb macht er bei einer sehr schlechten Aktion von MIKROSOFT mit, die Software-Raubkopierer anprangert.


Inkasso-Henry räumt auf. Schlechte Marketing-Idee von MICROSOFT Hamburg

Bis vor einem halben Jahr hatte ich noch nie etwas von Inkasso-Henry gehört. Obwohl er unten in dem Video behauptet, er sei büschen bekannter als die Touristen, die vom Hans-Albers-Denkmal verscheucht. Jedenfalls sah ich ihn zum ersten Mal bei Einkost Heitmann (Edeka) im Neuen Forum Altona in der Großen Bergstraße. Was ist das denn, dachte ich. Seine Frau oder seine Begleitung, Entschuldigung, sieht aus wie eine in die Jahre gekommene Dame des horizontalen Gewerbes: Beklunkert, gebräunt durch Nuttengrill, bestöckelt, gefönt und bedieselt. Sie passt natürlich zum ihm wie die Faust aufs Auge. Er irrlichterte hüftsteif durch die Gänge des Supermarktes und erklärte einem Lakaien, was er gerne hätte. D

er Lakai war ein junger Bediensteter vom Edeka, der offenbar einen sehr guten, solventen Kunden bedient. Während das Fräulein leicht verwirrt durch den Laden irrte, hatte Inkasso-Henry die Situation – wie immer, denke ich – voll unter Kontrolle. Wenn jemand auf dicke Hose macht, dann er.

In dieser Form ist er seine eigene Karikatur und er schrammt mit seinem Schätzchen ganz nah an der Lächerlichkeit entlang. Wenn er sich dieser nicht schon preisgegeben hat. Nach dem alle Leckereien an der Kasse in Plastiktüten verstaut worden war, bestieg das paar ein Taxi, als seien sie das Bürgermeisterpaar der Großen Freiheit. Ein Leben wie ein Film

Inkasso-Henry bietet Kieztouren und Hafenrundfahrt an oder beides in Kombi. Die Kiez-Tour kostet 40,- € und die Hafenrundfahrt auf der „Nina“ € 27,-. Er singt dann auch den Jung mit’n Tüddelband, Kinners. Sich ganz Ok sonne Tour, für Hamburg-Fans sowieso.


Inkasso-Henry – die Promi-Tour mit dem Kiez-Urgestein

Inkasso-Henry
St. Pauli
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Foto: fishy_

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